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Brückengeld

Brückenwärter wollen Brückengeld zurück

Leeuwarden | Die Stiftung Lytse Marren will das Brückengeld in der Gemeinde Súdwest-Fryslân wieder einführen. Die Stiftung, die sich dafür einsetzt, das Gebiet von Lytse Marren bekannter zu machen, behauptet, dass insbesondere Touristen den berühmten Holzschuh an der Angel vermissen würden.

Die Abschaffung des Systems führe nach Ansicht der Brückenwärter zu längeren Wartezeiten für den Straßenverkehr und weniger Kontakt mit den Menschen für die Brückenwärter. Anders die Gemeinde Súdwest-Fryslân: Sie sieht vor allem die Vorteile durch die Abschaffung des Brückengeldes.

„Das Kompje gehört einfach Fryslân“, meint Brückenwärter Van Bemmel. „Ich komme vom Meer. Ich wurde im Heck eines Skûtsje geboren. Als Kind musste ich immer zwei Dubbeltjes in das Kompje stecken. Ich kenne es eigentlich gar nicht anders.“
Harold Visser, Inhaber des Theetuin Kootje in der Nähe der Brücke in Wolsum, betrachtet das das Brückengeld eher als einen Teil friesischen Kulturgutes. „Es geht nicht um Geld. Eine symbolische Summe von 20 Cent reichen aus. Und es muss ja auch gar nicht für alle Brücken gelten.“
Visser glaubt nicht an Zeitersparnis oder daran, dass durch die Abschaffung des Klompje-Geldes die Gastfreundschaft verbessert würde: „Es ist wie auf der Elfstedentocht. Das geht mit modernen Mitteln viel schneller, aber wir schaffen sie auch nicht ab. Weil es zu Friesland und seiner Tradition gehört.“

Vor allem deutsche Touristen würden den Holzschuh vermissen: „Wenn sie vorbeikommen, sind ihre Kinder bereits mit Geld in der Hand an Deck und ihre Eltern haben die Kamera gezückt. Ich bin auf tausenden von Urlaubsbildern.“

Und es gäbe noch einen weiteren Nachteil. Viele Boote würden mit heruntergeklapptem Verdeck einfach unter der Brücke hindurchfahren können. Aber seit die Brücken kostenlos sind, machen sich die Eigner die Mühe nicht mehr: Die Brücken müssen ohnehin für Sie öffnen.

Ronald Arends, Brückenwärter auf mehreren Brücken in der Gemeinde, stimmt zu: „Manchmal muss ich für ein Schlauchboot öffnen.“ Aber er vermisst den Holzschuh vor allem wegen der Atmosphäre. „Mit einem Klompje gab es mehr Geselligkeit. Die Leute grüßen noch immer, aber fahren Sie sofort fort. In der Vergangenheit gab es auch mal hier und da ein Pläuschen“.

Wirtschaftliche Betrachtung
Súdwest-Fryslân hat das Brückengeld 2012 abgeschafft. Seitdem folgten weitere friesische Gemeinden. Laut Antje Voolstra, Teamleiterin für Brücken und Häfen in Súdwest-Fryslân, ist dies zum Teil auf wirtschaftliche Überlegungen zurückzuführen. Wenn man durch die Ortschaften fuhr, traf man manchmal auf bis zu acht Brücken. Früher musste man überall zwei Euro bezahlen. Seit die Brücken kostenlos sind, sei die Anzahl der Durchgänge deutlich gestiegen. Im Jahr 2012 waren es noch 269.000, in 2017 bereits fast 380.000.

Es geht nicht nur um Geld, betont Voolstra. Auch die Sicherheit spielt eine Rolle, da sich einige Brücken in einsamen Gegenden befinden. Im Jahr 2012 wurden einige hundert Euro aus einem abgelegenen Brückenwärterhaus gestohlen.

Für alle, die das Klomje hautnah erleben wollen: In der Schleuse in Makkum senkt der Brückenwärter noch seine Angelrute mit dem berühmten Holzschuh zu den Yachten.

Review – Vaar Melder App von Rijkswaterstaat

Review – Vaar Melder App von Rijkswaterstaat

Review – Vaar Melder App

Vaar Melder AppHeute gibt es eine kleine Review zu einer App, in der es mal nicht um Wetter, Seenot und Wasserpflanzen geht: Mit dem Vaar Melder können Wassersportler schnell und einfach Schäden an der Infrastruktur melden, damit die Rijkswaterstaat sich zeitnah darum kümmern kann.

Die App ist sehr einfach aufgebaut, erfüllt aber ihren Zweck: Einmal gestartet, wird eine GoogleMaps Karte geladen (Mobilfunknetz mit entsprechender Internetverbindung sowie Freigabe der eigenen GPS-Position ist notwendig). Auf dieser sind alle Seezeichen im Umkreis eingezeichnet.

Stellt man einen Defekt fest, gelangt man durch Klick auf die entsprechende Position auf ein kurzes Formular. Dort kann man die Probleme beschreiben und direkt absenden.

Gemeldet können folgende Probleme:

  • Schäden an Seezeichen und Tonnen
  • Beschilderungen entlang der Wasserstraßen
  • Untiefen
  • Beleuchtung und Signale auf und entlang der Wasserstraßen
  • Gefährliche Situationen auf den Wasserstraßen

Der letzte Punkt ist gilt für Beinahe-Kollisionen, gefährliches Fahrverhalten und Schwimmer im Fahrwasser. In diesem Falle sollte unbedingt ein Foto mitgeschickt werden. In allen anderen Fällen ist ein Foto sinnvoll, aber nicht zwingend.

Die kostenlose App Vaar Melder ist gut konzipiert und läuft stabil. Leider sind nicht alle Seezeichen vermerkt, sondern nur die Tonnen. Trotzdem werden Wassersportler einfach und schnell in die Lage versetzt, Schäden und Probleme zu melden und zu helfen, dass notwendige Reparaturen schnell durchgeführt werden können. Auch hier gilt: Lieber ein Problem zu viel melden, als eines zu wenig.

Für Notrufe darf die App hingegen nicht verwendet werden, da keine Alarmierung der SAR-Einsatzkräfte gewährleistet werden kann.

Rijkswaterstaat ist dafür verantwortlich, dass der Schiffsverkehr auf den niederländischen Wasserstraßen reibungslos und sicher abläuft. Neben der Überwachung von Schiffsunfällen arbeitet die Rijkswaterstaat auch mit vielen Parteien im Rahmen des „Varendoejesamen!“. Maßnahmen wie die Trennung von Berufs- und Freizeitsegeln auf bestimmten Strecken, die Bereitstellung von Informationen und der Einsatz mobiler Lotsen auf dem Wasser sowie Tipps für Freizeitsegler sind das Ergebnis dieser Zusammenarbeit.

AppStore (Apple / iOS): LINK 
PlayStore (Android): LINK

SKS SKÛTSJES REGATTEN 2018

SKS Skûtsjes Regatten 2018

SKS Skûtsjes Regatten 2018

Leeuwarden | SKS Skûtsjes Regatten 2018 – Ab Samstag, 4. August, beginnt in Friesland wieder der Kampf um die SKS-Meisterschaft. In elf Rennen kämpfen die Crews wieder um das Silberne Skûtsje. Auf den Schiffen von Joure und Sneek werden dieses Jahr neue Skipper antreten.

SKS Skûtsjes Regatten 2018Fryslân ist stolz auf die Tradition der Skûtsjes-Regatten. Jedes Jahr versammeln sich viele Menschen am Ufer und auf dem Wasser, um die klassischen friesischen Plattbodenschiffe zu bewundern. Ursprünglich wurden die Skûtjes für den schnellen Transport von Gütern über die engen und flachen Gewässer Frieslands genutzt.

Heute muss das Können der Skipper und Ihrer Crews auf den engen Gewässern und Kanälen um Grou, De Veenhoop en Earnewâld genauso wie auf den größeren Seen wie Sneeker und Heeger Meer bewiesen werden.

Alle SKS Skipper sind direkte Nachfahren alter, friesischen Skipper-Familien, die die regionale Tradition hochhalten. Unterstütz werden Sie mit Ihren Mannschaften tatkräftig von zahllosen Freiwilligen und Sponsoren.

Die SKS Skûtsjes repräsentieren vierzehn Städte, Dörfer oder Regionen und kämpfen leidenschaftlich um den begehrten Wimpel und die Trophäe.

SKS Regatten 2018

Alle Rennen beginnen um 14.00 Uhr (Terherne: 15:45). Während der Rennen kann es zu Sperrungen der entsprechenden Fahrgebiete kommen.

TagDatumUhrzeitOrt
SamstagAugust 4, 201814:00Grou
MontagAugust 6, 201814:00De Veenhoop
DienstagAugust 7, 201814:00Earnewâld
MittwochAugust 8, 201815:45Terherne
DonnerstagAugust 9, 201814:00Langweer
FreitagAugust 10, 201814:00Elahuizen
SamstagAugust 11, 201814:00Stavoren
MontagAugust 13, 201814:00Woudsend
MittwochAugust 15, 201814:00Lemmer
DonnerstagAugust 16, 201814:00Lemmer
FreitagAugust 17, 201814:00Sneek

Mehr Infos unter skutsjesilen.nl

Bildnachweis: Nationaal Archief NL bei Wikipedia
Gebrauchsanweisung fürs Segeln 01

Marc Bielefeld – Gebrauchsanweisung fürs Segeln

Marc Bielefeld – Gebrauchsanweisung fürs Segeln

Gebrauchsanweisung fürs SegelnProlog

Manchmal braucht es ein wenig bis sich ein Buch dazu entscheidet, wirklich aufgeschlagen und gelesen zu werden. Die Gebrauchsanweisung fürs Segeln hat sich ziemlich viel Zeit gelassen: Fast ein Dreivierteljahr lag es auf meinem Nachttisch und hat sich weggeduckt unter allerlei anderen Papieren, die sich wichtig gemacht haben und noch schnell gelesen werden wollten.

Vielleicht zu Recht: Marc Bielefelds Segelbuch verdient es, in Ruhe und mit ein wenig Muße gelesen zu werden. Kurzweilig ja, aber kein literarisches Fastfood. Um es vorwegzunehmen: Wer Meer und Segeln liebt und schöne Sprache, wohlgesetzte Sätze und kurzweilige Geschichten schätzt, hat hier die perfekte Urlaubslektüre vor sich (weswegen ich die Rezession auch noch vor den Sommerferien schreiben will).

Worum geht es?

Warum segelt ein Boot? Was ist eine Windhutze? Und was ist das Geheimnis von Schwalbennestern, Stagreiter und Schapps? Die Gebrauchsanweisung fürs Segeln liefert die Antworten. Wer nun aber glaubt, eines der übliche Lehrbücher vor sich zu haben liegt falsch: Marc Bielefeld bringt niemandem das Segeln bei. Er schreibt vielmehr über die Schönheit des Lebens auf dem Wasser und im Wind – egal ob auf Luxusyacht, Schärenkreuzer oder Offshore Racer. Und vor allem über die kuriose Gattung „Segler“: Menschen, die er auf seine unzähligen Reportagen oder ganz privat und nebenan getroffen hat. Normalos und Freaks sind dabei, Spießer und Berufssegler. Dabei werden fast alle Facetten des Lebens auf dem Wasser beleuchtet. Vom segelnden Ehepaar beim (missglückten) Hafenmanöver bis zum eigentlich sinnlosen Interview mit Larry Ellison, Oracle-Gründer, Milliardär, Segler und Besitzer des America’s-Cup-Team von BMW-Oracle-Racing, für das Bielefeld extra nach Amerika fliegt.

Und ja: Auch der Nicht-Segler kann dabei etwas lernen – allerdings nie aufdringlich oder gar mit gehobenem Zeigefinger, sondern subtil und immer unterhaltsam.

Im Meer der Segelliteratur ist es  eine Wohltat in einem Buch zu blättern, dessen Autor vortrefflich weiß, mit Sprache umzugehen. Die Geschichten sind kurzweilig und entspannt und zeigen vor allem eines: Wie sehr der Autor das Segeln und das Leben auf dem Wasser liebt.

Inhalt

Sturm und Poesie
Die drei Wunder
Der Wind
Das Wasser
An Bord, vor Anker
Männer und Frauen
Wörtersee
Sinken und Überleben
An Bord, Dänische Südsee
Larry
So muss es gewesen sein
Doraden und Trompeten
An Bord, gen Norden
Kleines Postskriptum
Glossar

Der Autor

Marc Bielefeld ist begeisterter Segler und tauscht regelmäßig seinen festen Wohnsitz gegen die Koje seiner Segelyacht. 2012/13 hat er eineinhalb Jahre auf seinem Schiff gelebt und gearbeitet. An Land lebt er in Hamburg und schreibt als freier Autor unter anderem für den SternDie Zeit, das Lufthansa-Magazin, die Süddeutsche Zeitung, mare, Merian, Best Life und die Frankfurter Sonntagszeitung.

Marc BielefeldGebrauchanleitung fürs Segeln
Gebundene Ausgabe224 Seiten
VerlagPiper Verlag (1. April 2016)
ISBN-13978-3492276726
Bei Amazon kaufen
Marc Bielefeld - Gebrauchsanweisung fürs Segeln
Bildnachweis: Alle Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des Piper Verlag. Das Rezensions-Exemplar wurde durch den Verlag zur Verfügung gestellt.

Mehr aus dem Bücherschapp gibts hier (LINK)

Positionsmeldung 2 – Saint Tropez

Positionsmeldung 2 – Saint Tropez

N52°56′ E005°24′

 

Man sollte meinen, dass es in einer Stadt die Jahrhunderte von Fisch gelebt hat, sollte es hervorragenden frischen (will sagen nicht frittiert und nicht tiefgekühlt) Fisch geben. Pustekuchen: Das Fischgeschäft hat geschlossen, die Vishal verkauft scheinbar nicht an privat und die Fischbude macht erstmal später auf. Stavoren, ich mag Dich. Aber heute hast Du mich schwer enttäuscht: Nur die Tiefkühlabteilung des Coop konnte noch mit etwas Lachs punkten und Deine Ehre retten. Das hatte ich mir anders vorgestellt.

Etwas später: 20 Knoten Wind, kaum Welle und Sonnenschein. Abgesehen von der zickigen Technik ein rundum einwandfreier Segeltag. Friesland ist halt doch manchmal Mallorca.

Leider hat die Furlex doch ziemlich aufgemuckt: Mal rollt die sich von alleine aus, mal gar nicht, mal nur durch Handauflegen. Ich will nicht ausschließen, dass ich da was verbastelt habe letztes Mal. Und ich will mich auch gar nicht beschweren: Auf dem Schiff ohne Namen gehen zumindest diese Handgriffe noch nicht so leicht von der Hand. Wir Drei sind halt noch in der Kennlernphase unserer Beziehung.

Die Rauschefahrt nach Saint Tropez (aka Hindeloopen) hat die Gemüter besänftigt und die zugewiesene Box war auch fast tief genug. Naja – halb drin stehen ist auch doof, man ist dann so blöde im Weg und gut aussehen tut’s auch nicht. Auch, wenn wir mit unseren 34 Fuß hier eher zu den Jollen gehören. Alles kein Problem – genug freie Boxen ohne Schlick vorhanden. Und zur Belohnung gibts (diesmal ordnungsgemäß gekühltem) Vino und Meeresfrüchte Pasta.

Die warmen Steine der Hafenmole in Hindeloopen haben übrigens echtes Potential ein neuer Lieblingsplatz zu werden.

Position des Tages: Fischerdörfer sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. 

 

Kommentare wie immer über nur die Facebook-Seite
Polizeiboot in den Niederlanden | Mehrwertsteuersatz

HISWA fordert Registrierung sämtlicher Sportboote

HISWA fordert Registrierung sämtlicher Sportboote

Die HISWA – niederländische Branchenorganisation für den Wassersport – hat die niederländische Regierung aufgefordert, die Einführung eines nationalen Identifikations- und Registrierungssystems für Sportboote zu beschleunigen.

Wasserverschmutzungen und kriminelle Aktivitäten können schneller und effektiver bekämpft werden. Ein Identifikations- und Registrierungssystem kann dabei helfen. Sie verbessere nicht nur die Kontrolle und Durchsetzung der Polizei und der Steuer- und Zollverwaltung, sondern auch der Umwelt- und Verkehrsinspektion. Darüber hinaus werde die Verbreitung lokaler Plakettensysteme durch ein zentrales Schiffsregister gestoppt.

Wassersportler könnten einen einheitlichen Nachweis über den Besitz ihres Bootes erbringen. Dies sei praktisch, wenn es darum geht, Schiffe zu kaufen oder zu verkaufen, sich mit Versicherungsfragen zu befassen und Diebstahl zu verhindern.

Geert Dijks, Geschäftsführer der HISWA: „Die nationale Registrierung ist eine logische, kostengünstige und effektive Lösung. Wir plädieren seit Jahren für ein einheitliches System. Angegeben werden müssten Daten wie Marke, Typ, Baujahr und Zulassungsnummer, die mit den Inhaberdaten verknüpft sind. Wir werden dies in Kürze mit dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft besprechen.“

 

Bildnachweis: Alf van Beem | Wikipedia Creative Commons
Tsjerk Hiddessluizen Harlingen

Harlinger Schleuse wird wegen Trockenheit seltener bedient

Harlinger Schleuse wird wegen Trockenheit seltener bedient

Harlingen | Die Tsjerk Hiddessluizen in Harlingen werden ab heute wegen der Trockenheit nicht mehr so oft bedient. Für Freizeityachten kann dies Verzögerungen bis zu einer Stunde bedeuten.

Die Maßnahme wird von der Provinz Friesland auf Antrag von Wetterskip durchgeführt. Man erhoffe sich, dass auf diese Weise weniger Frischwasser über den Van Harinxmak Kanal verloren geht und weniger Salzwasser eintritt.

Der Wasserstand in den friesischen Binnengewässern ist niedrig bei gleichzeitig geringer Strömung. Die Zufuhr von zu viel Meerwasser über die Harlinger Schleusen kann im Oberflächenwasser den Salzgehalt stark ansteigen lassen, was der Landwirtschaft Probleme bereitet.

Sportboote müssen die Schleuse in Gruppen oder – wenn möglich – zusammen mit der Berufsschifffahrt passieren. Dies kann zu einer zusätzlichen Stunde Verspätung für das Vergnügungsboot führen. Wie lange die Maßnahme dauern wird, ist noch nicht absehbar.

Positionsmeldung 1 – Freunde, es geht uns gut! 

Positionsmeldung 1 – Freunde, es geht uns gut!

Es ist schon verblüffend: Man wühlt sich durch die Arbeitswoche, springt am Freitag noch in Office-Zwirn ins gepackte Auto und kämpft sich durch den Berufsverkehr übers Oberhausener Kreuz, vorbei an Hünxe über den Grenzübergang und später durch die Baustellen in Lemmer. Weiter übers platte Land. Kurz vor dem Ziel  noch eine Umleitung – auch in Friesland wird gebaut. Dann endlich übern Deich bis zum Hafen. Leicht genervt, etwas müde und deutlich unterzuckert erreicht man den Liegeplatz. Und schwupps: Ein Blick aufs Schiff und man ist raus aus der Arbeitswoche und dem Staub der großen Stadt. Der Stau in Oberhausen ist halt nur das, was er in Wirklichkeit ist: Unbedeutend.

Noch in Anzughose, Oberhemd und Büroschuhen werden die notwendigen Handgriffe erledigt, der Kühlschrank eingeschaltet und die Schapps eingeräumt – schon ist das Heim betriebsbereit. Wie einfach das alles geht.

Später noch ein Schwätzchen mit dem Stegnachbarn und auf ein schnelles Bier ins Hafencafé nebenan. Nebenan trinkt Manfred mit seiner Crew ein Bier. Der Hafenmeister schwatzt mit seiner Familie – alles wie immer. Ganz normal. Ganz einfach.  Der einzige Wermutstropfen: Die Küche im Greate Pier in Warns hat zu um halb zehn schon geschlossen.
Also gibt’s Pasta an Bord, schnell gemacht von der besten Ehefrau der Welt, kein Problem. Lecker und jetzt genau richtig. Der Weißwein ist noch nicht auf Trinktemperatur. Auch wurscht – er schmeckt trotzdem.

Position des Tages: Freunde, es geht uns gut! 

 

Namaka

Crowdfunding-Kampagne von Namaka: Recycelte Segeljacken säubern Weltmeere

Crowdfunding-Kampagne von Namaka: Recycelte Segeljacken säubern Weltmeere von Plastik

Namaka LifetreeNamaka hat eine Vision: Weltmeere, die zunehmend mit Plastikmüll verschmutzt werden, sollen Stück für Stück davon befreit werden. Dazu hat das Leipziger Label „Namaka“ eine Segeljacke entwickelt, die nicht nur seinen Träger auf offener See optimal schützt sondern auch den Lebensraum, in dem er sich bewegt: das Meer. Was aus dem Meer als Müll geborgen wird kommt schließlich wieder auf das Meer, in Form einer multifunktionalen Segeljacke.

Finanziert werden soll das Projekt des Leipziger Jungunternehmers Miguel Jorde über eine Crowdfunding-Kampagne auf kickstarter.com, die bereits viele Umsetzungen kreativer Projekte ermöglichte. Unterstützer sichern sich mit ihrer Spende eine Jacke zum vergünstigten Preis, die sie beim Erreichen der Fundingschwelle im Anschluss exklusiv als erste erhalten.

Was steckt dahinter?

Die multifunktionale Outdoorjacke, die in der ersten Kollektion „Seaborn Series“ erscheint, wurde vor allem für Regattafahrer und Segler entwickelt und verspricht auch

Namaka - Segeljacken aus Plastikmüll

unter schlechtesten Wetterbedingungen optimalen Schutz. Das recycelte Material ist wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv und hat vollständig verschweißte Nähte, die ein Eindringen von Wasser verhindern. Das Leipziger Label will aber nicht nur Segeljacken herstellen, sondern seinen Fokus in Zukunft generell auf recycelte Premium Outdoor-Bekleidung legen.

Der Name „Namaka“ ist von der Hawaiianisch-polynesischen Meeresgöttin abgeleitet, die die Schwester der Vulkangöttin Pele war. Der Legende nach spielte Pele mit Feuer aus der Unterwelt und steckte somit ihr Heim in Brand. Ihre große Schwester Namaka löschte das Feuer mit Flut – so entstand die hawaiianische Inselkette. „Namaka“ steht für den Geist und die Gewalt des Wassers und schließt somit den Kreis hinter der Idee: für die Umwelt belastendes Ozeanplastik aus dem Wasser auf das Wasser zurückführen, in Form eines wertvollen Nutzobjektes.

Kurz nach dem Beschluss der EU den Kampf gegen Plastikmüll aufzunehmen und Einmalprodukte aus Plastik zu verbieten, trifft die Kampagne den Nerv der Zeit. Den Ernst der Lage hat die EU-Kommission mittlerweile sogar errechnet: bereits 2050 sollen mehr Plastikteile in Weltmeeren schwimmen als Fische – umso wichtiger sei ein zeitnahes Handeln.

Wer steckt hinter Namaka?

Miguel Jorde, ein Unternehmer aus Leipzig, der bereits ein veganes Modelabel gründete und nun mit „Namaka“ ein weiteres Projekt ins Leben rufen möchte, wirbt mit seiner Vision für einen bewussteren Umgang mit unserem Lebensraum: „Ich möchte, dass auch meine zukünftigen Kinder sich an einer bunten Artenvielfalt von Fischen und Korallen erfreuen können und nicht nur Müllberge von Plastik in toten Gewässern vorfinden.“

Die Kickstarter-Kampagne von Namaka läuft bis zum 21. Juli 2018 (LINK)

 

Sechs Fragen an Miguel Jorde

 

Miguel, erzähle uns doch bitte ein paar Sätze über Dich und das Team hinter Namaka.
Ich bin ein gelernter Banker, der es Leid war den Leuten ihr hart erarbeitetes Geld für fragwürdige Rentenpolicen aus der Tasche zu ziehen. Ich wollte meinen eigenen positiven Beitrag zu dieser Welt leisten. Wir -der Mensch- sollten uns alle schämen für das was wir unserer Erde antun und wir sollten uns schon jetzt bei den zukünftigen Generationen entschuldigen. Es heißt immer „was soll ich allein schon bewirken, da ändert sich doch auch nichts“, aber genau diese Einstellung wollte ich nicht hinnehmen, denn jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung zählt.
Zu meinem Team gehören verschiedene freie Mitarbeiter, die an das Projekt glauben und mich unterstützen wollten, sowie meine Freundin Linda, welche als Marketing-Mitarbeiterin eines deutschen Großunternehmens für die Pressemitteilungen zuständig ist.

Wie bist Du auf die Idee zu Namaka gekommen?
Am Anfang steht eine Idee bzw ein Bild im Kopf. Dieses muss dann als Skizze auf ein Blatt Papier gebracht werden, was schwieriger ist als man glaubt 🙂 Dann habe ich im Vorfeld mit vielen verschiedenen Seglern gesprochen und mir Tipps geholt, welche Features wünschenswert für die Jacke wären. So ist auch die Neuerung des „Antirutsch-Gitters“ entstanden. Anschließend haben unter anderem diese Segler mir die ersten Kilos Plastik aus dem Meer geholt und wir haben es hier sortiert, zu Granulat verarbeitet und wieder zu Fäden gepresst.
Das recycelte Plastik für Deine Jacken kommen aus dem Meer. Wie funktioniert das genau?
Es gibt verschiedene Leute die sich engagieren und für unsere Ozeane tätig werden. Genau das gibt mir noch mehr Mut, dass jeder seinen Beitrag leisten kann und sollte, um eine Veränderung einzuläuten. Zum einen sind es viele private Segler und Fischer, die uns gerade zu Beginn das Plastik liefern und während ihrer Touren rausfischen. Für größere Stückzahlen kooperieren wir dann mit großen Umweltorganisationen, die Verhandlungen dazu sind bereits abgeschlossen.
Nenne doch bitte drei Gründe, warum man in die Kickstarter-Kampagne investieren sollte?
In erster Linie gibt es einen Hauptgrund: was als kleiner Schritt anfing kann etwas Großes werden, wenn wir alle zusammen stehen und ich Unterstützung erfahre. Zum anderen sind die Preise unserer Jacke trotz des Mehraufwands der Materialbeschaffung immer noch ein gutes Stück günstiger als vergleichbare Segeljacken gleicher Qualität, wieso nicht also die nachhaltige Alternative wählen?

Was passiert, wenn die notwendige Summe nicht zusammenkommt? Erhalten die Käufer dann ihr Geld zurück?
Selbstverständlich. Den Unterstützern wird quasi gar kein Geld abgezogen, denn das passiert erst nach erfolgreicher Finanzierung binnen einer Woche.

Du bietest mit Namaka etablierten und großen Marken mit Millionen-Budgets für Marketing und Werbung die Stirn. Welche Chancen rechnest Du Dir aus, in dem Markt bestehen zu können?
Das ist immer die Gefahr als kleines StartUp. Sollte meine Idee jedoch dafür sorgen, dass ich mich in dem Markt nicht durchsetzen kann, weil dann auch alle großen Marken auf Ozeanplastik umschwenken, dann hab ich doch meine Aufgabe genauso erfüllt und mein Ziel erreicht 😉

 

Wir wünschen Euch auf jeden Fall viel Erfolg bei der Umsetzung!

 

Alle Bilde mit freundlicher Genehmigung von Namaka

 

 

Fahrwasser für Freizeitschifffahrt Nebenfahrwasser

Nebenfahrwasser trennt Berufs- und Freizzeitschifffahrt

Nebenfahrwasser trennt Berufs- und Freizzeitschifffahrt

Viele Wasserstraßen werden sowohl von der (großen) Berufsschifffahrt als auch von der Freizeitschifffahrt genutzt. Für beide Parteien kann dies zu gefährlichen Situationen führen, wenn ein kleines Schiff im „toten Winkel“ verschwindet.

Aus diesem Grund kann in ausgewählten Fahrwassern ein kleinere Parallelstrecke als Nebenfahrwasser angelegt werden. Diese Kanäle sind an den grün-weißen und rot-weiß gestreiften Tonnen an der Seite der Hauptbetonnung zu erkennen.

Auch Gelbe Tonnen zur Kennzeichnung des Nebenfahrwassers

Auf größeren Gewässern wie dem Wattenmeer, der Westerschelde und der Nordsee werden gemäß den internationalen Vorschriften gelbe Tonnen zur Kennzeichnung des (Freizeit-)Kanals verlegt. Ziel ist es auch hier, große und kleine Schiffe zu trennen, um die Sicherheit zu erhöhen. Skipper sollten sich auch hier an der Steuerbordseite des Nebenfahrwassers halten.

Darf die Berufsschifffahrt im zusätzlichen (Freizeit-)Kanal fahren?

Grundsätzlich dürfen beide Parteien beide Fahrwasser benutzen. Für die Berufsschiffahrt sind die die Nebenfahrwasser jedoch häufig zu schmal oder zu flach. Auszuschließen ist die Benutzung durch „die Großen“ jedoch nicht.

Gleichzeitig dürfen auch Freizeit-Skipper das Hauptfahrwasser benutzen. Allerdings sollte aus Sicherheitsgründen stets das „Nebengleis“ genutzt werden, sofern es der eigene Tiefgang zulässt.

Auf einigen Abschnitten werden die zusätzlichen Tonnen nur im Sommer gelegt, um in der Hochsaison für sichere Fahrt zu sorgen. Ab April kann das Nebenfahrwasser genutzt werden, im Winter werden die Tonnen wieder an Land geholt.

Video: Rijkswaterstaat legt Tonnen für Nebenfahwasser aus

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