Positionsmeldung 1 – Freunde, es geht uns gut!
Es ist schon verblüffend: Man wühlt sich durch die Arbeitswoche, springt am Freitag noch in Office-Zwirn ins gepackte Auto und kämpft sich durch den Berufsverkehr übers Oberhausener Kreuz, vorbei an Hünxe über den Grenzübergang und später durch die Baustellen in Lemmer. Weiter übers platte Land. Kurz vor dem Ziel noch eine Umleitung – auch in Friesland wird gebaut. Dann endlich übern Deich bis zum Hafen. Leicht genervt, etwas müde und deutlich unterzuckert erreicht man den Liegeplatz. Und schwupps: Ein Blick aufs Schiff und man ist raus aus der Arbeitswoche und dem Staub der großen Stadt. Der Stau in Oberhausen ist halt nur das, was er in Wirklichkeit ist: Unbedeutend.
Noch in Anzughose, Oberhemd und Büroschuhen werden die notwendigen Handgriffe erledigt, der Kühlschrank eingeschaltet und die Schapps eingeräumt – schon ist das Heim betriebsbereit. Wie einfach das alles geht.
Später noch ein Schwätzchen mit dem Stegnachbarn und auf ein schnelles Bier ins Hafencafé nebenan. Nebenan trinkt Manfred mit seiner Crew ein Bier. Der Hafenmeister schwatzt mit seiner Familie – alles wie immer. Ganz normal. Ganz einfach. Der einzige Wermutstropfen: Die Küche im Greate Pier in Warns hat zu um halb zehn schon geschlossen.
Also gibt’s Pasta an Bord, schnell gemacht von der besten Ehefrau der Welt, kein Problem. Lecker und jetzt genau richtig. Der Weißwein ist noch nicht auf Trinktemperatur. Auch wurscht – er schmeckt trotzdem.
Position des Tages: Freunde, es geht uns gut!