Alle Artikel mit dem Schlagwort: Seenot

KNRM Bergeunternehmen

Segelyacht mit gebrochenem Mast vor der Küste Südhollands per WhatsApp gefunden

Scheveningen – Sonntagnachmittag gegen 15.00 Uhr wurde für ein Schiff in Not bei den KNRM-Stationen Ter Heijde und Scheveningen Alarm ausgelöst. Es war zunächst unklar, wo sich genau die Segelyacht „Jolly Roger“ befand. An Bord der Segelyacht auf dem Weg von Roompot nach Scheveningen war kurz zuvor der Mast gebrochen. Dabei kam es zu einem Kurzschluss, der UKW-Funk und Motor außer Gefecht gesetzt hatten. Der Skipper alarmierte die Küstenwache daraufhin über ein Mobiltelefon. Die Verbindung war jedoch zu schlecht, um eine sichere Verständigung zu gewährleisten. Via WhatsApp konnte die Besatzung schließlich ihre ungefähre Position mitteilen. Mit den Angaben konnten eine gezielte Suche durch die KNRM eingeleitet werden. Nicht viel später entdeckte die Visarend der Niederländischen Küstenwache die Yacht. Zusätzlich konnte auch das Rettungsboot Kitty Roosmale Nepveu aus Scheveningen schnell die Unglücksstelle anlaufen. Die drei Besatzungsmitglieder wurden abgeborgen und nach Scheveningen gebracht. Ein weiterer Rettungskreuzer  schleppte die Yacht nach Scheveningen und die Kitty blieb in der Nähe, um bei Bedarf Hilfe leisten zu können.  

KNRM Bergeunternehmen

Private Bergeunternehmen in der Kritik

Private Bergeunternehmen in der Kritik Schiffe in Seenot werden zunehmend von privaten Bergeunternehmen aus akuter Bedrängnis gerettet. Den Schiffbrüchigen ist dabei oft nicht klar, dass es sich bei den Helfern nicht um die KNRM handelt. Die Erkenntnis kommt meist erst, wenn die Rechnung für den Bergelohn vorgelegt wird. Private Retter und KNRM sind in den gleichen Gewässern unterwegs. Dabei muss klargestellt werden, dass sich die Aktivitäten der Privaten durchaus im legalen Rahmen bewegen. Ihr Geschäftsmodel ist die kommerzielle Hilfeleistung. Dabei akquirieren Sie Ihre „Kunden“ durch Abhören von Kanal 16 und der Website P2000. Dort werden alle Einsätze der niederländischen Rettungskräfte online angezeigt. Empfangen sie entsprechende Notrufe, jagen sie mit ihren Schnellbooten zur Einsatzstelle. Erreichen Sie diese vor der KNRM und nimmt der Hilfebedürftige die angebotene Schleppleine an, gilt Vertrag als besiegelt. Oft deckt eine entsprechende Versicherung des Skippers die Leistung ab und alle Beteiligten sind zufrieden. Deshalb rät ein privates Berge-Unternehmen den Menschen, sich beim Ausgehen auf dem Wasser gut zu versichern. „Wenn sie in Not seien, denken die Menschen nur an eines: Ich will …

AIS MOB Device

AIS MOB Sender können Leben retten

AIS MOB Sender | Durch einen Unfall kam Ende September ein Segler vor St. Peter-Ording ums Leben. Der Mann war über Bord gestürzt und zunächst von einem SAR-Hubschrauber der Marine aus dem Wasser gerettet worden. Er verstarb später im Krankenhaus. Was war geschehen? Der Mann war bei Böen um sieben Beaufort über Bord gestürzt und konnte vom zweiten Crewmitglied nicht gerettet werden. Dieses hatte per UKW einen Mayday-Ruf abgesetzt, die  Seenotretter waren mit zwei Helikoptern und mehreren Seenotrettungskreuzern nur kurze Zeit später vor Ort und konnten den in seiner Rettungsweste treibenden Mann aus dem Wasser abbergen. Trotz Wiederbelebungsmaßnahmen verstarb der Segler später im Uniklinikum Eppendorf (UKE). Einen ausführlichen Bericht hierzu findet Ihr bei Hinnerk Weiler (LINK) und der DGzRS (LINK). Schnelle Alarmierung und genaue Positionsmeldung entscheidend Entscheiden für die Überlebenschancen nach Überbordgehen sind vor allem vier Faktoren: Schnelle Alarmierung der Rettungskräfte (Notruf) Möglichst genaue Positionsangabe Gute Sichtbarkeit des Überbordgegangenen (Kleidung, Licht) Eine funktionsfähige und angelegte Rettungsweste. Davon ausgehend, dass die meisten verantwortungsbewussten Segler eine Weste angelegt haben, wenn Seegebiet und Wetter dies gebieten und die …

EPIRB, Sart, AIS, DSC

EPIRB, Sart, AIS, DSC & Co – Eine kurze Erklärung

EPIRB, Sart, AIS, DSC erhöhen die Sicherheit auf See deutlich. Wir haben zusammengestellt, was sich hinter den verschiedenen Abkürzungen verbirgt. Den Fokus legen wir dabei weniger auf die vollständige technische Beschreibung, sondern auf einen kurzen Vergleich der Systeme. EPIRB, Sart, AIS, DSC & Co Bei EPIRBs (Emergency Position Indicating Radio Beacon) und PLBs (Personal Locator Beacon) handelt es sich um sogenannte Funkbake zur Kennzeichnung der Seenotposition (kurz Notfunkbake), die per Satellitenverbindung eine Alarmierung auslösen. Die Satellitenverbindung wird über das sogenannte  COSPAS/SARSAT-System hergestellt, die die international vereinbarte Notfrequenz 406 MHz abhören. Da die Satelliten die Erde laufend umkreisen und nicht ständig sämtliche Gebiete ausleuchten, kann die Erfassung bis zu vier Stunden dauern. Die Positionierung ist bei Einheiten mit eingebautem GPS auf 10-100 m genau, bei Geräten ohne GPS liegt die Genauigkeit bei 1-3 sm. Unterschiede EPIRB und PLB Beide Systeme ermöglichen eine eindeutige Identifikation: EPIRBs sind auf ein bestimmtes Schiff registriert und auf diesem installiert. PLBs werden einer Person fest zugeordnet und müssen „am Mann“ getragen werden. EPIRBs lösen automatisch durch Wasserkontakt aus (manuelle Aktivierung möglich), PLBs …

Seenotsignalmittel in den Niederlanden

Der Frühling kommt und neben den üblichen Refit-Aktivitäten wirft der eine oder andere einen Blick auf die Seenotsignalmittel an Bord. Doch was ist in den Niederlanden erlaubt? Wir haben bei KNRM und der Wasserschutzpolizei nachgefragt. Pyrotechnische Seenotsignalmittel Nach Auskunft der KNRM ist es in den Niederlanden üblich, dass Bootsbesitzer ein Signalmittelset an Bord haben. Es gibt unterschiedliche Sets je nach Einsatzgebiet: Binnengewässer, Küstengewässer und Offshore. Im Folgenden drei Beispiele von Pyropol aus Deutschland: [g-gallery gid=“1413″] Die Preise für die Sets variieren stark. Während die Binnenausstattung für rund 60 EUR zu haben ist, muss die Bordkasse für die Offshore-Variante schon mit knapp 300 EUR belastet werden. Die KNRM empfiehlt für Nordsee, Waddenzee und Binnen die Seenotsignalmittel für Küstengewässer. Erhältlich sind sie bei größeren Segelausstattern. Die Produkte können in den Niederlanden ohne Sachkundenachweis (SKN) oder Fachkundenachweis (FKN) erworben werden. Achtung! Pyrotechnik muss als Gefahrgut behandelt und nach den lokal gültigen Gesetzen entsorgt werden. Pyrotechnische Notsignale sind mit einer 3-jährigen Gebrauchsdauer versehen und sollten danach nicht mehr verwendet werden. Signalpistolen Bei Signalpistolen sind die Restriktionen enger gefasst: Eine Signalpistole darf in den Niederlanden nur …

Hilfe bei Seenot

Seenot-App KNRM Helps im Test

Weitgehend unbemerkt von der deutschsprachigen Seglergemeinschaft in den Niederlanden hat die Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM) im letzten Jahr eine Notfall-App herausgebracht. Mit dieser App versorgt die KNRM Bootsfahrer während des Törns mit Informationen und alarmiert – falls notwendig und gewünscht – Notfallkontakte und die zuständigen Behörden.  KNRM Helps – Seenot-App Review Die KNRM ist die niederländische Schwesterorganisation der DGzRS. Sie ist zuständig für den Such- und Rettungsdienst an der niederländischen Nordsee-Küste und auf dem IJsselmeer. Die Finanzierung erfolgt, wie bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, durch private Spenden. Mit ihrer App „KNRM Helps“ haben die niederländischen Seenot-Retter nun eine App in Englisch und Niederländisch herausgebracht, die sich primär an Freizeitskipper auf Motorboot oder Segelyacht richtet. Die App kombiniert dabei Routenplanung, Wetter- und Tideninformationen, Checklisten, einfache Seekarten und Notfallalarmierung in einem Programm. Registrierung Ist die App aus dem Google Play Store (Android) oder von  iTunes (iOS) geladen, erfolgt zunächst die Registrierung. Dabei werden die Kontaktdaten des Skippers abgefragt. Ergänzend dazu werden auf der Website KNRM Helps die relevanten Schiffsinformationen angegeben, auf welche die Seenot-Retter im Notfall zugreifen können. Auf der Website können …