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EPIRB, Sart, AIS, DSC & Co – Eine kurze Erklärung

EPIRB, Sart, AIS, DSC

EPIRB, Sart, AIS, DSC erhöhen die Sicherheit auf See deutlich. Wir haben zusammengestellt, was sich hinter den verschiedenen Abkürzungen verbirgt. Den Fokus legen wir dabei weniger auf die vollständige technische Beschreibung, sondern auf einen kurzen Vergleich der Systeme.

EPIRB, Sart, AIS, DSC & Co

Bei EPIRBs (Emergency Position Indicating Radio Beacon) und PLBs (Personal Locator Beacon) handelt es sich um sogenannte Funkbake zur Kennzeichnung der Seenotposition (kurz Notfunkbake), die per Satellitenverbindung eine Alarmierung auslösen.

Die Satellitenverbindung wird über das sogenannte  COSPAS/SARSAT-System hergestellt, die die international vereinbarte Notfrequenz 406 MHz abhören. Da die Satelliten die Erde laufend umkreisen und nicht ständig sämtliche Gebiete ausleuchten, kann die Erfassung bis zu vier Stunden dauern. Die Positionierung ist bei Einheiten mit eingebautem GPS auf 10-100 m genau, bei Geräten ohne GPS liegt die Genauigkeit bei 1-3 sm.

Unterschiede EPIRB und PLB

  • Beide Systeme ermöglichen eine eindeutige Identifikation: EPIRBs sind auf ein bestimmtes Schiff registriert und auf diesem installiert. PLBs werden einer Person fest zugeordnet und müssen „am Mann“ getragen werden.
  • EPIRBs lösen automatisch durch Wasserkontakt aus (manuelle Aktivierung möglich), PLBs müssen manuell aktiviert werden.
  • Die Sendedauer von PLBs ist deutlich kürzer als bei EPIRBs: Nach rund 24 Stunden endet der Sendebetrieb, während EPIRBs die doppelte Kapazität haben.

Eine PLB muss registriert werden. Geschieht dies schiffsbezogen mit einer MMSI, kann in Deutschland eine Frequenzzuteilungsurkunde zugeteilt werden. Eine personenbezogene Registrierung ist in Deutschland ist nicht möglich. „The EPIRB Registry“ in England übernimmt diese Aufgabe (für deutsche Benutzer). Die Registrierung in England ist nach dem Erwerb unbedingt notwendig. Für diese Registrierung in England ist keine MMSI-Nummer erforderlich.

AIS SART

AIS (Automatic Identification System) bezeichnet ein Funksystem, das durch den Austausch von Navigations- und anderen Schiffsdaten die Sicherheit und die Lenkung des Schiffsverkehrs verbessert. Es sendet im UKW-Bereich und hat eine Reichweite von bis zu 8 sm.

Neben dem reinen Informationsaustausch können AIS Sender auch dazu genutzt werden, Berufsschifffahrt und Seenotretter zu alarmieren. Hierzu sind spezielle Sender erhältlich, die in die Rettungsweste integriert werden. Ausführliche Informationen zu AIS MOB / AIS SART Sendern findet Ihr hier (LINK).

DSC

Digital Selective Calling (DSC; Digitaler Selektivruf) ist ein Anrufverfahren im Seefunk, das alternativ zum Sprechfunk benutzt wird. Der Anruf erfolgt an eine eindeutige MMSI (Maritime Mobile Service Identity). Vereinfacht gesagt, ist die MMSI die „Telefonnummer“ des Funkgeräts. Entsprechend ist jede Funkstelle über die ausgesendeten (und bei der Bundesnetzagentur registrierten) MMSI eindeutig zu identifizieren.

Der  Notruf und Sicherheitsverkehr läuft über das GMDSS – System (Global Maritime Distress and Safety System). Das bedeutet, dass einfach und mit wenigen oder sogar nur einem Knopfdruck ein Mayday-Ruf ausgestrahlt werden kann, dem sogar die Kennung der Seefunkstelle (dem Schiff) und möglicherweise gleich die Position (abhängig vom Gerät) beigefügt ist.

Im Seenotfall bietet die Alarmierung über DSC den entscheidenden Vorteil, dass die digital ausgestrahlten Nachrichten auch bei schlechtem Empfang noch dargestellt werden können. Ähnlich wie beim AIS ist die Berufsschifffahrt darüber hinaus verpflichtet, den DSC-Funk zu überwachen.

Seefunkgeräte müssen bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dazu muss der Funker über einen Funkschein verfügen, das sogenannte SRC (Short Range Certificate).

Seit einigen Jahren sind neben fest eingebauten Funkgeräten auch mobile DSC-Einheiten zugelassen, die aber ebenfalls für ein bestimmtes Schiff registriert sind. Da die Reichweite entscheidend von der Höhe der Antenne abhängt, beträgt sie bei Handfunkgeräten jedoch nur wenige Seemeilen.

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