Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rezension

Im Zweifel für den Segelsommer

Im Zweifel für den Segelsommer

Im Zweifel für den Segelsommer Lesen oder nicht lesen? „Im Zweifel für den Segelsommer“ ist ein weiteres „vom-Blog-zum-Buch“-Format. Schon während seiner Reise hat Lessners Blog seinen Lesern Einblick in den Bordalltag und zu den einzelnen Stationen gegeben – oft auch als kurzes Video. Im Buch werden nun die Blogposts zu einer durchgängigen Geschichte verarbeitet und reich bebildert. Auch wenn sich der „Segelsommer“ flüssig lesen lässt und unterhaltsam bleibt: Natürlich bleibt ein Reisebericht ein Reisebericht. Wer einen Abenteuerroman, große Lyrik oder Spannungsbogen sucht, ist hier falsch. Das übliche Segel-Blog-Buch-Schema „gestern war ich dort, heute bin ich hier, morgen werde ich da sein“ lässt dazu einfach keinen großen Spielraum. Entschädigt wird der Leser aber mit den Einblicken in das Seelenleben des Aussteigers auf Zeit. Der 24-Jährige geht offen damit um, Uni- und Karrieredruck nicht unbegrenzt aushalten zu können und zu wollen. Er regt an zur Selbstreflektion, die vielleicht den inneren Prioritäten-Kompass seiner Leser neu zu kalibrieren hilft. Wie nachhaltig das auf den Autor selber gewirkt hat, wird natürlich nur er selber beantworten können. Natürlich gibt es auch …

Einhand um den Atlantik von Guido Dwersteg

Einhand um den Atlantik – Das Buch Was macht das Buch so lesenswert? Dwersteg ist authentisch: Die Freude über die Sonne nach dem Sturm und über das Ankommen nach einem beschwerlichen Törn. Die Dankbarkeit, so eine Auszeit überhaupt genießen zu können: Auch für normale Segler bleiben die Erzählungen nachvollziehbar. Missgeschicke wie eine Fast-Havarie auf dem Ijsselmeer vor Lemmer in der Vorbereitungszeit werden nicht verschwiegen und machen die Geschichte menschlich. Gerade mit den Problemen der seglerischen Anfänge kann sich jeder identifizieren. Dwersteg ist kein abgehobener Einzelgänger mit Salzbuckel der gegen die Monsterwelle kämpft, sondern jemand der durchaus auch verstört, verängstigt und verzweifelt ist. Unterwegs wird er von Sinnfragen gequält und unterbricht seinen Törn für ein paar Wochen, um wieder Kraft zu sammeln. Jemand, der nicht für alle Fragen direkt eine Antwort hat, aber in das Abenteuer Atlantik hineinwächst: Guido Dwersteg lässt den Leser an sich heran. Besonders gut gefällt mir, dass es eben nicht um einen Helden geht, der nur noch segelt: Dwersteg reist durchaus nach bestimmten Etappenzielen nach Hause, regelt Dinge des Alltags, bleibt mit …

Cooking von Adina Steiman

Men’s Health ist das weltweit erfolgreichste Männermagazin der Welt: Mit 31 Ausgaben in 40 Ländern erreicht sie rund 18 Millionen Leser im Monat. Men’s Health versteht sich dabei als Ratgeber und bietet Artikel rund um die Themen Sport und Fitness, Gesundheit und Ernährung, Unterhaltung und Freizeit für die Zielgruppe „aktive Männer“. Grund genug für uns, das 2015 erschienene Kochbuch „Cooking“ auf Eignung für „aktive Segler“ zu prüfen, männliche wie weibliche.   Cooking – Das Buch Cooking ist mehr als eine reine Rezeptsammlung: Am Anfang des Buches gibt es einleitende Erklärungen zu Planung, Zutatenauswahl und Handwerkszeug. Diese werden in den verschiedenen Kapiteln durch anschauliche Skizzen und Schautafeln ergänzt. Angepasst an die Zielgruppe erinnern die gut gelungenen Diagramme eher an Bauanleitungen für schwedische Kleiderschränke, als an Tipps für die Küche. Jedem Teil des Buches sind darüber hinaus grundlegende Erklärungen wie „Regeln eines gesunden Mittagessens“ oder „Die wichtigsten Regeln, damit Deine Freunde satt werden“ vorangestellt: Auf diesen Doppelseiten geht es um Vorbereitung und allgemeine Ernährungshinweise. Der erste Abschnitt von Cooking folgt dem Tagesablauf: Frühstück, Lunch, Snacks, schnelle Feierabend-Mahlzeiten. …

Tim Mälzer Kochbuch

Kochbuch von Tim Mälzer

Tim Mälzers Kochbuch in der Pantry Fernsehkoch Tim Mälzer ist ein waschechtes Nordlicht und ehemaliger Botschafter der DGzRS. Grund genug für uns, sein „Kochbuch“ mal unter die nautische Lupe zu nehmen. Können die Rezepte auch mit Minimal-Ausstattung auf der Waarschip klappen? Smut Mälzer Tim Mälzer ist ein Nordlicht: Geboren in Elmshorn, Schule in Pinneberg, Lehre im InterConti in Hamburg – Nordisch by Nature also. Doch wie macht sich Mälzer als Schiffskoch? Im Rahmen seiner neuen Show Kitchen Impossible war der Starkoch für zwei Tage als „Matrose Mälzer“ in der Kombüse der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ eingesetzt. Wir haben vor ein paar Tagen schon beschrieben (siehe hier), dass es für einen guten Smut mehr als reine Kocherfahrung braucht, um Kombüsengold zu produzieren – wie sich Mälzer geschlagen hat, werden wir heute Abend bei VOX erleben. Nur soviel schon jetzt: Einfach von der Hand gegangen scheint ihm die Sache nicht. Vielleicht war das auch ein gutes Training für den anstehenden AIDA-Einsatz Mälzers im kommenden Sommer… Doch werfen wir mal einen Blick in sein 2007 erschienenes „Kochbuch“ und sehen uns an, wie es sich beim Einsatz auf See …

Kombüsengold

Kombüsengold – Mythos Schiffskoch

Kombüsengold – Mythos Schiffskoch: 32 Rezepte und Herdgeschichten von See Koch gut, alles gut. Um es vorweg zu nehmen: Kombüsengold ist kein Kochbuch im klassischen Sinne. Hier stehen nicht (nur) die Rezepte im Vordergrund, sondern die Menschen dahinter: Smuts, die in schwimmenden Großküchen die Crew zusammenhalten. Zumeist keine Rezepte für die zwei kleinen Flammen auf der Marlene, aber dafür tolle Geschichten, die in der segelfreien Winterzeit direkt Lust auf Meer machen. Wir haben für Euch mal einen Blick ins Buch geworfen. Zwischen Seemannsromantik und Containerterminal Ich hatte von Kombüsengold schon das eine oder andere gelesen und war entsprechend angetan, als die beste Ehefrau von allen das Buch vom samstäglichen Beutezug mit nach Hause gebracht hat. Den Karnevalstagen geschuldet, musste das erste Schmökern aber noch ein wenig warten, bis das letzte Kölsch getrunken und der Nubbel verbrannt war. Die Kölner wissen warum… Kombüsengold erzählt die Geschichten von 32 Schiffsköchen aus aller Welt. Unterwegs im Bauch von Containerschiffen auf den modernen Handelsrouten, sind sie nicht nur für die reine Sättigung der Crew verantwortlich: Sie sind kulinarische Seelentröster und Heimwehstiller. Für manchen …