Backschaft, Bücherschapp
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Open Air von Stevan Paul

Open Air von Stevan Paul und Daniela Haug

Open Air von Stevan PaulGekocht wird überall, nur nicht drinnen. Einen Sommer lang war Stevan Paul mit der Fotografin Daniela Haug auf Festivals unterwegs – Roskilde in Dänemark, Sziget in Ungarn, Melt! & Summerjam in Deutschland, Acoustic Lakeside in Österreich und Dimensions in Kroatien. Als Festivalköche haben die beiden für Freunde und Fremde gekocht und ihre Outdoor-Erlebnisse dokumentiert.

Und was auf dem staubigen oder schlammigen Festival-Gelände mit Gaskocher und Klappstuhl funktioniert, sollte auch mit den oft begrenzten Möglichkeiten der Küche auf See klappen. Wir haben uns Open Air mal vorgenommen, einige Rezepte ausgesucht und auf die Bordtauglichkeit getestet.

Die Autoren

Stevan Paul, Jahrgang 1969, lebt in Hamburg und gilt als einer der kreativen Köpfe in der deutschen Kochbuch-Szene. 1988 erlernte er den Kochberuf bei Sternekoch Albert Bouley. In den Folgejahren kochte er in verschiedenen von Gault Millau und Michelin ausgezeichneten Küchen.

Neben seinen Kochbüchern hat Paul in den letzten Jahren verschiedene Romane rund um das Thema Kochen und Küche vorgelegt (z.B. Schlaraffenland, Der große Glander)

Daniela Haug (LINK) ist Food-Fotografin aus Berlin und hat wie auch schon bei den letzten Veröffentlichungen Pauls das Bildmaterial für Open Air beigesteuert.

Open AirDas Buch

Mit unzählige Fotos von den verschiedenen Locations und der feierwütigen Party-Crowd bebildert, macht Open Air Lust auf Festivals und Sommer. Der erste Kommentar der besten Ehefrau von allen war nach ausgiebiger Lektüre: „Nächstes Jahr fahren wir aufs Sziget“. Jeder Abschnitt des Buchs widmet sich einem Festival und einem bestimmten Themengebiet (Grillen, Gaskocher, Drinks…), ergänzt um Tipps und Tricks für die Outdoor-Küche („Kaffe kochen – fünf Methoden für unterwegs“).

Paul gibt sinnvolle Tipps, die auch für die Smuts auf Kleinkreuzer und Co sinnvoll sind: Wie packe ich optimal eine Kühlbox? Was ist bei der Aufbewahrung von Zutaten und Speisen zu beachten, wenn keine aktive Kühlung möglich ist? Was lässt sich gut daheim vorbereiten und welche Rezepte klappen auch ohne viel Mühe und Equipment vor Ort.

Dabei werden naturgemäß Grill und Gaskocher zum Hauptwerkzeug der Draußen-Köche. Alle Ideen und Konzepte lassen sich so auch aufs Schiff übertragen:So werden Grillrezepte (Gas und Kohle) und die passenden Beilagen vorgestellt, süße und herzhafte Frühstücke gezeigt und Snacks und diverse One-Pot-Gerichte präsentiert.
Abgerundet wird die Sammlung durch Snacks, Dips und Fingerfood für Zwischendurch.

Im A5-Format mit wertigem und schön gestaltetem, türkisem Einband kommt „Open Air sehr“ wertig daher. Der Gummiband-Spanner hält die Seiten auch im rauen Festival-Alltag sicher zusammen.

Die Rezepte

Die rund 100 vorgestellten Rezepte sind  relativ einfach nachzuvollziehen und benötigen in der Regel keine außergewöhnlichen Zutaten. Die meisten Ingredienzien sind im nächsten (Hafen-) Supermarkt erhältlich.

Jedem Rezept sind Piktogramme beigefügt, die zeigen, ob ein Gericht gut daheim vorbereitet werden kann, ob sie für Gas- oder Kohlegrill gedacht sind oder Hinweise zu Transport und Lagerung geben. Viele der Rezepte sind außerdem vegetarisch oder vegan.

Da die Rezepte in „Open Air“ alle relativ wenig Equipment benötigen, sind sie auch für Charterer gut geeignet, die vielleicht nicht immer eine voll ausgestattete Pantry vorfinden und sich so trotzdem kulinarisch vorbereiten möchten: Mehr als eine Kochstelle und ein Messer wird kaum benötigt, der Rest kann zur Not einfach improvisiert werden.

Für Eigner nicht nur kleinerer Yachten löst sich das Problem der Kühlkette beim Transport und ohne Landstrom: Die Gerichte werden entweder daheim vorgekocht und tiefgekühlt mitgenommen, sind lange haltbar oder auf traditionelle Weise haltbar gemacht.

Fazit

„Open Air“ ist eine rundum gelungene Bereicherung im Bücherschapp. Der Preis von 29,99 EUR bewegt sich zwar im  oberen Segment, aber dafür erhält man ein hochwertig gestaltet und produziertes Kochbuch voll von praktischen Tipps und realistischen Rezepten.

 

Ausprobiert – Französischer Brotsalat
Zutaten

2Salatgurken, klein
4Tomaten
100 gKirschtomaten
2 ELKapernäpfel aus dem Glas
1 ELPerlzwiebeln aus dem Glas
1 ELgrüne Oliven ohne Stein
1/2Baguette (oder Graubrot)
1 Handvollgrüner Salat
1Schalotte
1Knoblauchzehe, frisch
4 ELWeißweinessig
6-8 ELOlivenöl
1 PriseZucker
1-2 TLDijon-Senf
2 ZweigeBasilikum
Salz, Pfeffer

Das Rezept bis zum Ende lesen. Für 4 Portionen. Zubereitungszeit ca 20 Minuten

Salatgurken halbieren und in Halbkreise schneiden oder grob würfeln. Anschließend salzen und beiseite stellen. Tomaten grob würfeln, Kirschtomaten halbieren. Kapernäpfel vom Stiel schneiden und halbieren.

Perlzwiebeln und Oliven abtropfen lassen, das Brot fein würfeln, Salat zupfen und waschen. Schalotte und Knoblauch fein würfeln und mit den Perlzwiebeln und etwas Kapernäpfel-Sud verrühren. Mit Essig und Öl vermengen, mit Zucker, Senf, Salz und Pfeffer würzen.

Basilikumblätter fein zupfen und alle Zutaten miteinander vermengen. Nach Geschmack mi Salz, Pfeffer und Essig abschmecken.

Wer mag, kann das Brot auch in etwas Öl in der Pfanne rösten, so wird der Brotsalat noch knackiger. Die Vinaigrette kann schon daheim vorbereitet und in einem fest verschlossenen Glas mit auf Reisen genommen werden.

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Bildernachweis: Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung des Brandstätter Verlag
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