Satire
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Blaue Betonnung in Friesland

Ab dem 1. April setzt Rijkswaterstaat das lange geplante Projekt „Apenrots“ um und definiert eigene Zonen für motorisierte Charteryachten. Dazu wurden jetzt die ersten Tonnen ausgelegt.

Blaue Betonnung für mehr Sicherheit und Freizeitspaß auf dem Wasser

Um dem stetig wachsenden Trend nach motorisiertem Wassertourismus gerecht zu werden, hat Rijkswaterstaat (RWS) damit begonnen, eigene Zonen einzurichten, die speziell für gecharterte Motorboote reserviert sind. Diese liebevoll „Apenrots“ genannten Schiffe seien bisher in den Fahrregeln stark unterrepräsentiert, so RWS. Dies solle nun geändert werden: Ab dem 1. April 2016 werden eigene Fahrwasser und Wasserflächen für diese Form des Wassertourismus reserviert: Erste Tonnen wurden in der Ij bei Amsterdam bereits ausgetauscht (unser Bild oben), weiter Flächen in Friesland folgen in Kürze.

Lange Vorbereitungszeit

Blaue Betonnung aus blauen Tonnen

Neues Leben für deutsche Altpapiertonnen

Das Projekt „Apenrots“ wurde von langer Hand geplant. Dabei wurde vor allem auf einen nachhaltigen Ansatz wertgelegt. Alix McKinsey, Projektleiter und strategischer Berater für Wassertourismus: „Uns war in der Planning Phase ein nachhaltiger Approach wichtig. Strategic Partnerships mit internationalen Stakeholdern verzahnt mit lokalen Peer-Interests“. So konnten beispielsweise lokale Brauereien als Sponsoren gewonnen werden. Um nachhaltig agieren zu können, werden die Seezeichen aus recycelten Altpapiertonnen aus Deutschland hergestellt.

 

Weniger Regeln für mehr Freizeitspaß

Für die neu betonnten Gebieten konnte eine umfangreiche Deregulierung durchgesetzt werden: Fast alle Fahrregeln sind hier außer Kraft gesetzt. Vorfahrts- und Geschwindigkeitsregelungen sind ebenso gestrichen worden wie das Verbot, unter Alkohol- und Drogeneinfluss zu fahren.
Lediglich zwei Grundsätze müssen beachtet werden: Für Segler sind die blauen Zonen aus Sicherheitsgründen tabu. Segelyachten seinen einfach nicht so gut abgefendert, so Henk Rob, Sicherheitsexperte bei RWS.
Ebenso dürften die Zonen derzeit noch nicht nachts befahren werden. Die blaue Befeuerung könne zu Verwechslungen mit den dem Blaulicht der Wasserschutzpolizei führen.

Neue Liegeplätze und Schleusen

Neue Marrebiertje-Schilder

Neue Marrebiertje-Schilder

Darüber hinaus wird derzeit geprüft, ob bestimmte Schleusen in „Apensluis“ umbenannt werden und dann ausschließlich dem schwimmenden Partytourismus zur Verfügung stehen. Um den betroffenen Skippern eigene Anlegeplätze bieten zu können, wurden von der Stichting De Marrekrite Steganlagen übernommen. Um der geänderten Zielgruppe gerecht zu werden, wurden diese in „Marrebiertje“ umbenannt. Dort können Partyschiffe in freier Natur ungehindert feiern.
Um Verwechslungen auszuschließen, erhalten diese Liegeplätze eigene Schilder: Ein symbolisiertes Motorboot mit aufgesetztem Getränkekühlschrank und Steganlage weist auf die neuen Flächen hin.

Chartertouristen begrüßen neue Zonen

Bodo S., trinkfester Produktionsleiter aus Köln begrüßt, die neue blaue Betonnung: „Endlich gibt es eigene Zonen für uns. Damit ist die ewige Diskussion vorbei, wer wo Vorfahrt hat“, so S. Ohnehin kenne niemand in seiner Herrenrunde die Fahrregeln – daher sei die Deregulierung nur folgerichtig. Unverständliche Rufe nach „Raum“ oder wüste Beschimpfungen von verständnislosen Seglern gehören damit endgültig der Vergangenheit an.

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