Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bücher

Gebrauchsanweisung fürs Segeln 01

Marc Bielefeld – Gebrauchsanweisung fürs Segeln

Marc Bielefeld – Gebrauchsanweisung fürs Segeln Prolog Manchmal braucht es ein wenig bis sich ein Buch dazu entscheidet, wirklich aufgeschlagen und gelesen zu werden. Die Gebrauchsanweisung fürs Segeln hat sich ziemlich viel Zeit gelassen: Fast ein Dreivierteljahr lag es auf meinem Nachttisch und hat sich weggeduckt unter allerlei anderen Papieren, die sich wichtig gemacht haben und noch schnell gelesen werden wollten. Vielleicht zu Recht: Marc Bielefelds Segelbuch verdient es, in Ruhe und mit ein wenig Muße gelesen zu werden. Kurzweilig ja, aber kein literarisches Fastfood. Um es vorwegzunehmen: Wer Meer und Segeln liebt und schöne Sprache, wohlgesetzte Sätze und kurzweilige Geschichten schätzt, hat hier die perfekte Urlaubslektüre vor sich (weswegen ich die Rezession auch noch vor den Sommerferien schreiben will). Worum geht es? Warum segelt ein Boot? Was ist eine Windhutze? Und was ist das Geheimnis von Schwalbennestern, Stagreiter und Schapps? Die Gebrauchsanweisung fürs Segeln liefert die Antworten. Wer nun aber glaubt, eines der übliche Lehrbücher vor sich zu haben liegt falsch: Marc Bielefeld bringt niemandem das Segeln bei. Er schreibt vielmehr über die Schönheit des Lebens …

Im Zweifel für den Segelsommer

Im Zweifel für den Segelsommer

Im Zweifel für den Segelsommer Lesen oder nicht lesen? „Im Zweifel für den Segelsommer“ ist ein weiteres „vom-Blog-zum-Buch“-Format. Schon während seiner Reise hat Lessners Blog seinen Lesern Einblick in den Bordalltag und zu den einzelnen Stationen gegeben – oft auch als kurzes Video. Im Buch werden nun die Blogposts zu einer durchgängigen Geschichte verarbeitet und reich bebildert. Auch wenn sich der „Segelsommer“ flüssig lesen lässt und unterhaltsam bleibt: Natürlich bleibt ein Reisebericht ein Reisebericht. Wer einen Abenteuerroman, große Lyrik oder Spannungsbogen sucht, ist hier falsch. Das übliche Segel-Blog-Buch-Schema „gestern war ich dort, heute bin ich hier, morgen werde ich da sein“ lässt dazu einfach keinen großen Spielraum. Entschädigt wird der Leser aber mit den Einblicken in das Seelenleben des Aussteigers auf Zeit. Der 24-Jährige geht offen damit um, Uni- und Karrieredruck nicht unbegrenzt aushalten zu können und zu wollen. Er regt an zur Selbstreflektion, die vielleicht den inneren Prioritäten-Kompass seiner Leser neu zu kalibrieren hilft. Wie nachhaltig das auf den Autor selber gewirkt hat, wird natürlich nur er selber beantworten können. Natürlich gibt es auch …

Einhand um den Atlantik von Guido Dwersteg

Einhand um den Atlantik – Das Buch Was macht das Buch so lesenswert? Dwersteg ist authentisch: Die Freude über die Sonne nach dem Sturm und über das Ankommen nach einem beschwerlichen Törn. Die Dankbarkeit, so eine Auszeit überhaupt genießen zu können: Auch für normale Segler bleiben die Erzählungen nachvollziehbar. Missgeschicke wie eine Fast-Havarie auf dem Ijsselmeer vor Lemmer in der Vorbereitungszeit werden nicht verschwiegen und machen die Geschichte menschlich. Gerade mit den Problemen der seglerischen Anfänge kann sich jeder identifizieren. Dwersteg ist kein abgehobener Einzelgänger mit Salzbuckel der gegen die Monsterwelle kämpft, sondern jemand der durchaus auch verstört, verängstigt und verzweifelt ist. Unterwegs wird er von Sinnfragen gequält und unterbricht seinen Törn für ein paar Wochen, um wieder Kraft zu sammeln. Jemand, der nicht für alle Fragen direkt eine Antwort hat, aber in das Abenteuer Atlantik hineinwächst: Guido Dwersteg lässt den Leser an sich heran. Besonders gut gefällt mir, dass es eben nicht um einen Helden geht, der nur noch segelt: Dwersteg reist durchaus nach bestimmten Etappenzielen nach Hause, regelt Dinge des Alltags, bleibt mit …