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Freizeitschifffahrt soll Prinses Margrietkanaal meiden

Prinses Margrietkanaal

Rijkswaterstaat will Freizeitschiffer dazu bewegen, den Prinses Margrietkanaal zu meiden

LEEUWARDEN | Rijkswaterstaat will Freizeitschiffer dazu bewegen, den Prinses Margrietkanaal zu meiden: Mieke Attema, Direktor des Network Management bei Rijkswaterstaat Noord-Nederland, bekräftigte gestern auf einer Pressekonferenz: „Das Einzige, was man nicht tun kann, ist, die Infrastruktur zu verändern. Es handelt sich um eine anspruchsvolle Wasserstraße, die den Schiffsführern und Brückenbetreibern viel abverlangt. Die Aufmerksamkeit darf niemals geschwächt werden, volle Konzentration ist gefordert.“ Attema hatte gestern in Leeuwarden einen Bericht mit dem Titel „Verbesserte Sicherheit auf der Wasserstraße Lemmer-Delfzijl“ vorgelegt.

Auch bei der Berufsschifffahrt gilt die Wasserstraße – über den Prinses Margrietkanaal (PMK), den Van Starkenborghkanaal und den Emskanal – als schwierig. Viele Kurven,  32 Brücken und vier Schleusenanlagen erschweren die Navigation. Dazu müssen sich die großen Schiffe den Platz mit den Wassersportlern teilen.

Pro Jahren fahren rund 20.000 Berufsschiffe über diese Route. Die Schiffe befördern insgesamt 200.000 Container pro Jahr per Kanal. Darüber hinaus wird viel Schüttgut transportiert. Über einen Zeitraum von zehn Jahren kam es dabei zu 343 Kollisionen (siehe unser Artikel von gestern).

Die Infrastruktur wird in den nächsten Jahrzehnten in Angriff genommen. Brücken werden ersetzt und die Wasserstraße für größere Schiffe vereinfacht. Es gibt bereits nächtliche Tests mit 135 Meter langen Schiffen. Rijkswaterstaat werde die Sichtbarkeit um Brücken herum verbessern und Schilder verdeutlichen, so Attema.
Gleichzeitig sollen Wassesportler ermutigt werde, die sekundären Touristenrouten, beispielsweise die Staandemastroute, stärker zu nutzen. Eine entsprechende Kampagne wird im nächsten Monat auf Boot Holland gestartet. Es wird auch untersucht, warum Erholungssuchende zwischen Sneek und Grou lieber entlang den PM-Kanals nehmen und nicht über Akkrum fahren.

Unsere Meinung: Das sich Segler, Motoryachtfahrer und andere Wassersportler  so einfach aufs Nebengleis abschieben lassen, ist fraglich. In den allermeisten Fällen funktioniert das Miteinander zwischen Groß und Klein hervorragend und schwarze Schafe auf beiden Seiten sind niemals auszuschließen. Bei schlechtem Wetter – in Friesland nun wahrlich keine Seltenheit – möchte auch die Freizeitschifffahrt die Strecke ohne Umwege und schnellstmöglich zurücklegen.

Quelle: Friesch Dagblad vom 26. Januar 2018

 

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