Backschaft

Lotusgrill Test für den Bordalltag

Lotusgrill Test

In unserem Lotusgrill Test stellen wir heute einen der beliebtesten Grills Deutschlands vor. Auf der Waarschip hat die rauchfreie Außenkochstelle seit 2013 ihren festen Platz und versorgt dort regelmäßig Crew und Gäste mit Würstchen, Steaks und gegrilltem Lachs. Doch hält der Design-Grill wirklich, was er verspricht?

Lotusgrill: Unser Test für den Bordalltag

Lotusgrill Test

Der Lotusgrill

Der Lotusgrill ist doppelwandig aufgebaut: In die Außenwand des Grills ist ein regelbarer Ventilator eingebaut, der – batteriebetrieben – von unten Luft ansaugt und auf die glühende Holzkohle im Inneren des Grills bläst. Durch diesen Blasebalg-Effekt heizt die Holzkohle extrem schnell auf – der Grill ist in wenigen Minuten einsatzbereit. Während des Grillens kann die Temperatur ebenfalls über den Ventilator gesteuert werden – dafür ist ein kleiner Regler vorhanden. Ersatzbatterien sollten also zur Hand sein.
Angenehmer Begleiteffekt: Durch die hohe Temperatur der Holzkohle wird der normalerweise entstehende Rauch sozusagen „aufgefressen“. Ohne aufgelegtes Grillgut ist der Lotusgrill wirklich rauchfrei und könnte theoretisch sogar im Innenbereich verwendet werden (der Hersteller rät wegen der CO²-Entwicklung davon ab!).

Während des Grillens bleibt die Außenhülle kalt. Der Grill kann also problemlos auf hitzeempfindlichen Untergründen platziert werden. Bei uns steht er bei Flaute auf der achterlichen Backskiste (Teak) oder bei Wind auf dem Boden der Plicht (und wärmt dabei auch die Beine des Grillmeisters).
Die Holzkohle selbst ist einem Behälter untergebracht, auf dem oben ein Deckel mit Löchern sitzt: so wird die Hitze sowohl nach oben als auch zur Seite abgegeben und das Fett kann nicht auf die Glut tropfen und sich entzünden. Das verhindert die Bildung von gesundheitsschädlichen PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe).

Lotusgrill: Rauchfrei Grillen schon beim Anheizen

Der Hersteller des Lotusgrills empfiehlt für wirklich rauchfreies Grillen natürlich die Orginal-Holzkohle. Wir verwenden auf der Marlene mal das Original, mal relativ billige Baumarkt-Holzkohle und konnten bisher keinen nennenswerten Unterschied feststellen. Weiterhin benötigt man die zugehörige LotusGrill Brennpaste zum Anfeuern (keinesfalls Spiritus oder andere flüssige Anzünder verwenden!!!). Die Brennpaste wird auf den Teller des abnehmbaren Kohlekorbs aufgebracht. Der Kohlekorb wird mit Holzkohle befüllt, die Brennpaste entzündet und der Korb aufgesetzt. Über den Drehregler wird die maximale Leistung eingestellt. Direkt nach dem Aufsetzen des Korbes kommt es bei uns gelegentlich zu einer minimalen Rauchentwicklung, die aber nach ein paar Sekunden vollständig aufhört.

Geruchsneutral ist der Grill natürlich nicht: Sobald das Grillgut aufgelegt wird, entstehen Gerüche wie beim Braten in der Pfanne.

Grillrost und Einsatz reinigen

Nach dem Grillen lässt sich der Lotusgrill relativ schnell demontieren. Grillrost und Einsatz sind aus Edelstahl und können mit Bürste und heißem Wasser gereinigt werden. Allerdings brennen sich gelegentlich Fettrückstände ein, die auf normalem Wege nicht mehr entfernt werden können. Ab und zu hilft dann der Einsatz von Backofenreiniger, um die Schüssel wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen. Den Grillrost einsprühen, 24 Stunden einwirken lassen, danach einfach abwischen.

Steaks und Würstchen im Lotusgrill Test

Bei der Zubereitung von Steaks brauchen wir zum einen eine große Hitze, um Röstaromen am Lotusgrill TestSteak zu erzeugen, zum anderen eine indirekte Zone mit niedriger Temperatur zum Garziehen der Steaks. Unserer Erfahrung nach klappt das auch auf dem kleinen Grill hervorragend: Durch die starke Hitze der Kohle werden die Steaks so wie wir es mögen: Außen schön gebräunt und innen blutig. Je nach Geschmack und Gewicht (Dicke) ist das Steak in rund zwei Minuten fertig. Bei starkem Seitenwind allerdings kann die Prozedur deutlich länger dauern und auch schon mal misslingen, weil die obere Seite des Grillguts – anders als beim geschlossenen Kugelgrill – nicht mehr gewärmt wird. Die indirekte Zone fehlt natürlich – man kann aber das Steak bei geringer Lüfterleistung in Alufolie noch nachziehen lassen.

Holzkohle Grill im Wind

Großer Feind beim Lotusgrill Test ist dementsprechend des Seglers Freund. Egal ob im Hafen oder vor Anker: Weht ein wenig Wind auf das Grillrost, brauchen die Würstchen deutlich länger und das Grillen von Steaks wird wegen der geringeren Hitze zum Problem. Grund hierfür ist, dass der Lotusgrill – anders als ein regulärer Kugelgrill – die Hitze kaum speichern kann. Der Wind pustet sozusagen die heiße Luft einfach weg. Wir haben dafür den Lotusgrill Windschutz entwickelt. Eine ausführliche Beschreibung gibt es hier: LINK

Lotusgrill TestBordgrill für größere Crews

Unserer Meinung nach ist der Lotusgrill ein optimaler Holzkohlegrill für kurzweiliges Grillen an Bord im kleineren Kreis. Bei unserer Bootstaufe haben wir damit zwar Würstchen für zwölf Personen gegrillt und sind dabei an die Kapazitätsgrenzen gestoßen. Zum einen ist die Grillfläche mit rund 35cm verhältnismäßig klein. Außerdem ist nach rund 45 Minuten Schluss: Dann muss der Grill abkühlen, die Kohle erneuert und neu entzündet werden. Für ein paar Runden Würstchen reicht die Brenndauer aber allemal. Und 12er-Crews sind bei uns auch eher selten. Dann würde sich eher die XL-Version anbieten.

Packmaß und Preis

Nicht ganz unwichtig an Bord von kleinen Yachten oder Jollenkreuzern ist das äußere Packmaß, schließlich möchte man sich die Backskisten nicht nur mit Grill und Kohle füllen. In der mitgelieferten Transporttasche sicher untergebracht, findet das gesamte Paket inklusive Grillpaste (Außenmaße: Durchmesser 37cm x Höhe 24cm) in einem kleinen Staufach Platz und ist schnell zur Hand, wenn er benötigt wird.

Der Preis des Lotusgrills ist mit rund 129 EUR nicht unbedingt ein Schnäppchen. Die sehr gute Verarbeitungsqualität, das durchdachte und innovative Belüftungskonzept und das Design rechtfertigen den Preis aber unserer Ansicht nach. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Aldi, Lidl und jüngst Amazon billigere Kopien auf den Markt geworfen haben – ob sie mit dem Original mithalten können, müsst Ihr aber selber testen.

Unsere Lotusgrill Test – Ausstattung

  • Gewicht: ca. 3,7 kg
  • Abmessungen: 350 mm, unten ca. 260 mm; Höhe ca. 234 mm
  • Durchmesser Rost: ca. 320 mm
  • Material: Stahl, schlagfester Kunststoff
  • Grillrost, Innenschale und Verriegelungsschnallen aus Edelstahl
  • Lieferumfang: Betriebsbereiter Grill, Transporttragetasche, 4 x Mignon Batterien, Gebrauchsanweisung
  • Erhältliche Farben: Limettengrün, Feuerrot, Maisgelb, Anthrazitgrau, Pflaumenlila, Mandarinenorange

Fazit

Wir möchten den Lotusgrill nicht mehr missen: Vor Anker auf den friesischen Seen schnell mal ein Steak auflegen oder im Hafen mit Freunden Würstchen oder ein Lachsfilet von der Fischbude grillen: Kein Problem. Dazu hat der Hersteller nicht umsonst den Reddot-Design Award gewonnen: Der kleine Griller sieht ziemlich gut aus… Und das Seitenwindproblem bekommt man mit dem Windschutz in den Griff.

Kaufen kann man den Lotus Grill hier (LINK)

Sending
User Review
0 (0 votes)