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Die Sache mit dem Adenauer

Holland und die Niederlande

Die Sache mit dem Adenauer

Die Niederländer im Allgemeinen und die Friesen im Besonderen sind ein gastfreundliches Volk. Uns ist es auf der Marlene noch nie passiert, dass wir unter deutscher Flagge abweisend oder unfreundlich behandelt worden sind.

Wir haben uns damals bewusst gegen die Variante „Europaflagge mit kleiner Nationale in der Ecke“ entschieden: An unserem Heck weht eine kleine, deutsche Flagge. Das hat den einfachen Grund, dass wir in Schleusen und Hafen als Deutsche erkannt werden wollen. Manchmal macht das die Ansprache und Kommunikation etwas einfacher. Und wir haben noch nie erlebt, dass sich deswegen eine Brücke oder Schleuse nur eine Minute später geöffnet hätte.

Was man aber manchmal in Sachen „Flaggenführung“ sieht, grenzt doch eher an Fremdschämen: Da fährt eine Charteryacht über die friesischen Gewässer, die am Bug und am Heck jeweils eine Deutschlandflagge über die Reling geworfen hat, mit der man gefühlt das halbe Ijsselmeer bedecken könnten und die niederländische Nationale noch halb überdeckt. Im Hafen angekommen: Bierdose auf und hoch die Tassen. Der Hafen als Fanmeile.

Den niederländischen Yachties kann man die Gedanken von der Stirn ablesen: „Diese Deutschen“.

Liebe Crews: Auch (und aus gegebenem Anlass vielleicht gerade) zur Fußball-EM: Wir sind in den Niederlanden zu Gast. Und gerade bei der Flagge sind unsere Gastgeber zu Recht ein wenig sensibel.

Ausländische Schiffe werden nicht überflaggt. Niemals. Eine gecharterte Yacht führt grundsätzlich die Nationalflagge ihres Eigners. Wenn schon Adenauer, dann gehört er in angemessener Größe unter die Backbord-Saling.

Man kann über die internationalen Bräuche denken, wie man mag: Es gibt sie und es ein ist Zeichen guten Tons, sich zumindest halbwegs daran zu halten. Einen kleinen Auffrischungskurs in Sachen Flaggenführung und –Etikette gibt es hier: LINK

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