Marlene

Leeuwarden – Gemeindehafen Prinsentuin

Leeuwarden – Über sieben Brücken….

Der Kreisel von der vermeintlichen „Super-Marina“ an der Tynje zurück auf die Rennstrecke „Staande Mastroute“ ist gar nicht so übel. Man muss nur Geduld und ein Funkgerät mitbringen.
Geduld, weil man vor fünf Brücken warten muss: Greunsbrug (232i / VHF 20), Drachtsterbrug (248 / VHF 18), v. Harinxmabrug (247 / VHF 18), HRMK Spoorbrug (246 / VHF 20) und HRM Spoorbrug (245 / VHF 22).
Funk ist hilfreich, um sich bei den Brückenwärtern anzumelden: Mit persönlicher Ansprache gehen die Klappen dann auch etwas schneller auf. Ausnahme sind natürlich die beiden Spoorbrug (Eisenbahn), die vom Zugfahrplan bestimmt sind. Aber da wird jedenfalls Klarheit geschaffen, ob sich ein Anleger am Wartesteiger lohnt…..Zwar gilt wie immer: Haben ist besser als brauchen, aber hier war Funk erstmals wirklich hilfreich.
Durch Leeuwarden (Ljouwert) selber gibt es dann noch einmal einige Brücken: Ganz im Westen die sehenswerte Slauerhoffbrug (233) und die Hermesbrug (232e), dann Verlaatsbrug (232d), die Vrouwenportbrug (232c), Noorderbrug (232b) und schließlich am Stadtausgang die Eebrug (232a). Man hat also einiges zu tun und sollte für die Stadtdurchfahrt mehrere Stunden einplanen. Kann schneller gehen, muss aber nicht.

Alle Brücken der Staande Mastroute sind theoretisch über VHF 84 zu erreichen. Um nicht mittendrin stecken zu bleiben, sollte außerdem man die Pausenzeiten im Auge behalten, die sich je nach Monat und Brücke ändern. Eine mehr oder minder aktuelle Übersicht hat www.Fryslan.frl

Zwischen Vrouwenportbrug und Noorderbrug liegt an Steuerbord eine ausgedehnte Parkanlage: Im Südwesten an der Wester Staadsgracht, Noorderplantage und Prinsentuin (Prinzengarten) im Norden – überall an den Ufern befinden sich öffentliche Liegeplätze. Die Lage ist perfekt, nahe an der Innenstadt im grünen Park. Vielleicht etwas unruhig durch die nahegelegene Straße. Beim Anlegen sollte man darauf achten, nicht mit dem Rigg in den Bäumen Hängen zu bleiben.
Das Ufer ist an einigen Stellen sehr steil und bei Regen entsprechend rutschig. Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte sich eine flachere Stelle weiter hinten aussuchen.

Das Liegegeld wird über einem Automaten bezahlt, der auch Chipkarten für Dusche und Strom ausgibt. Kein Wifi (nur im Nordöstlichen Teil), kein Spülplatz, Wasserbunkern nur an dafür reservierten Anlegern – auch hier klarer Fokus auf Motoryachten mit größerer Bunkerkapazität. Ein paar Worte noch zu der Chipkarten: Grundsätzlich sicherlich eine gute Idee, weniger Aufwand für die Kommune, kein Münzensammeln für die Crews. Aber das Ganze ist mit ein paar kleinen Haken verbunden: Die Auszahlung des Restguthabens funktioniert nur über den Automaten am Havenkantoor und nur bis zu einem Rückzahlungsbetrag von 20 EUR (also nicht zu viel aufladen). Wenn man im südwestlichen Teil des Hafens liegt, ist das nicht um die Ecke.
Geduscht wird ebenfalls über die Karte – allerdings nur genau eine Runde. Wer also gern länger als die übliche Durchschnittszeit im Wasser bleiben will, kann nicht einfach einen Euro nachwerfen. Erst nach ein paar Minuten klappt die Karte am gleichen Leser erneut.

Leeuwarden ist die Provinzhauptstadt von Fryslan und entsprechend trubelig. Es gibt alle Geschäfte, die man braucht, Cafés, Restaurants (leider nicht alle gut) und allen anderen Schnipp und Zapp einer kleinen Großstadt.

Verlässt man Leeuwarden Richtung Nord-Osten auf dem Dokkumer Ee Richtung Dokkum, liegt vor der Eebrug die Noordelijke Hogeschool Leeuwarden (NHL). Nach der Brücke wird es fast schlagartig ländlich: Man passiert kleine, gepflegte Häuschen, deren Vorgärten bis an die Gracht reichen. Die Bewohner grüßen und winken, alles sehr idyllisch. Ein paar Biegungen weiter fangen wieder die üblichen Wiesen und Felder an, die sich bis Burdaard hinziehen.

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