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Absenkung Wasserstand im IJsselmeer

Wasserstand im IJsselmeer

Ministerin macht Wasserstand im IJsselmeer im Sommer flexibel

Heute, genau hundert Jahre nach dem Zuiderzeegesetz, geht die Zeit des festen Wasserstands in der IJsselmeer-Region zu Ende. Laut Ministerin Cora van Nieuwenhuizen ist die Flexibilisierung notwendig, um vor allem im Sommer weiterhin genügend Frischwasser zur Verfügung zu haben. Wassersportler befürchten Probleme bei der Ansteuerung der Häfen.

Durch die Flexibilisierung des Niveaus kann Rijkswaterstaat in den kommenden Jahrzehnten besser auf extreme Wetterperioden reagieren, indem der Wasserstand angehoben oder abgesenkt wird. Die Pegelanpassungen seien dringend notwendig, denn die Sommer würden immer trockener. Viele Menschen sei nicht klar, dass ein Drittel der Niederlande auf das Wasser des IJsselmeer angewiesen sind: „Wir alle wollen im Sommer Wasser trinken, duschen und Schwimmbäder füllen. Darauf werden wir weiterhin vorbereitet sein.“

Zielpegel Wasserstand im IJsselmeer

In der Praxis wird der Wasserstand im IJsselmeer im Frühjahr ab 2019 10 Zentimeter höher und am Ende des Sommers maximal 10 Zentimeter niedriger sein als heute. Das Zielniveau liegt derzeit 20 Zentimeter unter dem NAP. Ein höheres Niveau wird erreicht, indem weniger Wasser in das Wattenmeer geleitet wird, als dem IJsselmeer zugeführt wird. Ein niedrigeres Niveau kann gesteuert werden, indem mehr Wasser über die Schleusen und die Pumpen im Afsluitdijk ins Wattenmeer geleitet wird. Es gelte: Entwässern wenn möglich, Pumpen wenn nötig.

Niedriger Wasserstand bring Wassersportler in Bedrängnis

Wassersportler auf dem IJsselmeer befürchteten, dass im Sommer bis zu 20 Prozent der tiefgehenden Yachten wegen des sinkenden Niveaus Probleme beim Ein- und Auslaufen haben werden. In früheren Gesprächen legte die Wassersportindustrie Gutachten vor, die bis zu 20 Mio Euro Verlust für die Häfen und Betriebe prognostiziert. Nun werden 12,1 Millionen aus dem Delta-Fonds investiert. Mit dieser Geldspritze sollen zum Beispiel die Zugangskanäle vertieft werden. Unabhängig von den Erwartungen der Wassersportler, so die Ministerin, sei es immer das Ziel gewesen, die Häfen zugänglich zu halten.

Die Natur gewinnt

Nach Ansicht der Ministerin wird die Natur in jedem Fall gewinnen, wenn der Wasserstand im IJsselmeer flexibel ist. Kritikern zufolge ist das IJsselmeer heute ein „Tank mit stehendem Wasser“. Es wird erwartet, dass die sich verändernden Bedingungen einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Fischbestände haben werden.

Winterniveau bleibt erhalten

Das Winterniveau bleibt unverändert bei 40 Zentimetern unter dem NAP. Im Gegensatz zum Sommer kann dies zu einem Überschuss an Wasser führen. Der Rijkswaterstaat behält daher im Winter einen niedrigeren Wasserstand bei. So kann beispielsweise mehr Wasser aus den Poldern und Flüssen gesammelt und ins Wattenmeer abgeleitet werden.

Bildnachweis: Vincent van Zeijst [CC BY-SA 3.0) via Wikimedia Commons

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